Mit OpenWebRX und HamAlert kann man mit wenig Aufwand einen sehr guten Monitor, mit automatischer Benachrichtigung bei Sporadic-E DX im 2m Band, erstellen.
Weitere Infos (Basics) zu Sporadic-E auch im ersten Artikel der Beitragsreihe: Sporadic-E DX im UKW-Rundfunk und 2m Band.
Wofür ein Monitor mit automatischer Benachrichtigung?
Da sich Sporadic-E Bedingungen nicht wirklich vorhersagen lassen und lokal sehr zufällig auftreten, kann es leicht vorkommen, dass man eine Bandöffnung bzw. Überreichweiten versäumt. Logischerweise kann ich auch nicht immer vor dem Funkgerät bzw. Radio sitzen und Frequenzen überprüfen. Daher kam mir die Idee mit bereits bestehender Hard- und Software einen automatischen Monitor, zur Überwachung, zu bauen – um passende Infos für meinen Standort zu bekommen.
Am einfachsten lässt sich der Monitor mit einem 24/7 Empfänger für die Betriebsart FT8 auf 2m realisieren.
Unter Normalbedingungen, also wenn kein Sporadic-E herrscht, sind bei mir „nur“ Stationen aus den Nachbarländern empfangbar. Sobald aber Stationen aus größerer Entfernung empfangbar sind, handelt es sich meistens um Sporadic-E (Tropo kommt in Kärnten (leider) so gut wie nie vor).
Eine Möglichkeit die empfangenen Stationen z.b. nach Land zu filtern und mir anschließend eine Meldung schicken, kann mit dem hervorragenden Tool HamAlert umgesetzt werden – dazu unten mehr.
Folgende Hard- und Software wird eingesetzt:
- Raspberry Pi 4
- RTL-SDR RTL2832U V3
- SW: OpenWebRX
- Diamond D130NJ (50/144/430/1200MHz Vertikal Antenne)
Als Hardware für den Empfänger wird ein Raspberry Pi mit einem RTL-SDR Stick, auf welchem auch mein 2m APRS iGate läuft, genutzt.
Als Software zum Empfang und der Decodierung nutze ich, wie bereits beschrieben, OpenWebRX in der aktuellen Version von Jakob Ketterl, DD5JFK.
OpenWebRX ist eigentlich eine Multimode SDR Empfängersoftware mit Webinterface.
Neben der Möglichkeit verschiedene Frequenzbereiche mehreren Nutzern gleichzeitig zur Verfügung zu stellen, gibt es auch die Möglichkeit Digimodes wie z.b. APRS oder FT8 im Hintergrund zu dekodieren und in das Internet weiterzuleiten.
Ich dekodiere neben den APRS Paketen nun auch alle FT8 Signale im 2m Band. Diese werden anschließend automatisch an den PSK-Reporter weitergeleitet. Mit dem Rufzeichen OE8MPR/rx können alle Empfänge auf der Webseite angesehen werden.
Somit habe ich neben ein 24/7 APRS iGate auch ziemlich einfach einen FT8 Monitor auf 2m „gebaut“.
Neben dem 2m Monitor läuft auch ein Monitor für 6m auf einem seperaten RTL-SDR Stick an der gleichen Antenne (zur Bandbeobachtung).
Automatische Benachrichtigung mit HamAlert
Was HamAlert genau macht, ist sehr schnell von HamAlert selbst bzw. vom Entwickler Manuel Kasper, HB9DQM, erklärt:
HamAlert is a system that allows you to get notifications when a desired station appears on the DX cluster, the Reverse Beacon Network, SOTAwatch, POTA, or PSK Reporter. No need to keep checking these resources manually if you’re looking for a certain callsign, DXCC, CQ zone, IOTA island, SOTA summit or WWFF/POTA reference.
https://hamalert.org/about
Die Benachrichtigungen können einfach auf die HamAlert App, per SMS oder z.b. per Threema aufs Smartphone geschickt werden.
Es gibt diverse Filtermethoden s.g. Trigger, z.b. nach Rufzeichen und/oder Frequenzbereich, usw…
Also ideal für meine automatische Benachrichtigung im Falle von Sporadic-E.
Ich habe für mein Projekt einen einfachen Trigger, mit meinem Rufzeichen als Spotter Call im 2m Band erstellt. Als Quelle – Source für die Spots nutze ich den PSK-Reporter und habe alle Länder, also DXCCs ausgewählt, außer die Nachbarländer rund um Österreich.
Fazit und Praxis
Ich bekomme jederzeit eine Echtzeitmeldung, sobald an meiner Station eine (DX) Station auf 2m in FT8 empfangen wurde – was an meiner kleinen vertikale Antenne auch nahezu immer ein Sporadic-E Indikator ist.
Das System hat sich auch in der Praxis schon mehrfach bewährt und mich bei Überreichweiten Informiert.
Ein positiver Nebeneffekt ist, das auch andere Funkamateure im PSK-Reporter immer auch auf meine Station als automatischen Empfänger, zum Testen der Ausbreitungsbedingungen, zurückgreifen können.
Hier sind die Stationen zu erkennen, welche u.a. bei Sporadic-E Ausbreitungen an einem Tag im August 2022 empfangen wurden.